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Studie aus Irland

Fatigue nach Corona hält bei vielen an

Einer Studie mit 128 Corona-Infizierten zufolge könnten anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung eine recht häufige Folge überstandener Covid-19-Erkrankungen sein.
dpa
PZ
22.09.2020  10:52 Uhr

Schon früh wurde berichtet, dass Covid-19-Erkrankte relativ häufig unter Fatigue leiden und diese Form der schweren Abgeschlagenheit auch nach Virusfreiheit als Langzeitfolge anhalten kann. Neue Daten dazu gibt es nun aus Irland. Von 128 einbezogenen Patienten fühlten sich demnach etwas mehr als die Hälfte nach der Genesung noch für Wochen abgeschlagen, berichten Forscher um Liam Townsend vom Trinity College in der irischen Hauptstadt Dublin. Ein Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankung war nicht erkennbar, teilten sie kurz vor Beginn der internationalen Konferenz ECCVID zu Corona-Themen mit.

Die Studienteilnehmer waren im Mittel zehn Wochen nach der Genesung in die Analyse einbezogen worden. 67 Prozent aller Probanden mit Ermüdungssyndrom waren weiblich. Häufiger betroffen waren zudem Menschen, bei denen früher Angstzustände oder Depressionen diagnostiziert worden waren. Von 61 Teilnehmern ohne andauernde Abgeschlagenheit hatte nur einer bereits eine solche psychische Störung. Von 67 Personen mit anhaltender Müdigkeit hatten dagegen neun zuvor Angstzustände oder Depressionen. Die Teilnehmer waren im Durchschnitt 50 Jahre alt. Zusammenhänge etwa mit Entzündungswerten im Blut schlossen die Experten aus. Sie plädieren dafür, das Phänomen genauer zu untersuchen. Die Forscher wollten ihre Ergebnisse bei der Online-Konferenz zum Coronavirus präsentieren, die vom 23. bis 25. September stattfindet.

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