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Corona-Impfstoff

Ergebnisse der CureVac-Studie noch im Sommer erwartet

Der Leiter der ersten klinischen Studie mit dem mRNA-basierten Coronavirus-Impfstoff der Firma Curevac rechnet bereits in zwei Monaten mit ersten Ergebnissen. Am Mittwoch wurde die Studie genehmigt und schon bald wird der erste Proband geimpft.
PZ/dpa
19.06.2020  12:30 Uhr

«Das wird ziemlich fix gehen», sagte Professor Dr. Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin, an dem der Wirkstoff getestet wird. Die Probandenuntersuchungen seien am Donnerstag angelaufen, aber die erste Impfung stehe noch aus. Der erste Proband sei ein junger Mensch. «Er wird dann erst mal 24 Stunden bei uns in der Abteilung überwacht», sagte Kremsner.

Das Ziel der ersten Phase der Studie ist, etwas über die Verträglichkeit und die spezifische Immunantwort zu erfahren. Nach und nach sollen mehr als 100 gesunde Freiwillige im Alter zwischen 18 und 60 Jahren an der Studie am Institut für Tropenmedizin, Reisemedizin und Humanparasitologie der Uniklinik Tübingen teilnehmen. Die Studie wird in mehreren Phasen ablaufen. Erst soll der Impfstoff den Probanden in der niedrigsten Dosierung von 2 Mikrogramm verabreicht werden. Die Zahl der Teilnehmer sowie die Dosis des Wirkstoffs sollen abhängig von der Verträglichkeit erhöht werden. Im nächsten Schritt sollen die Altersgrenzen erweitert werden, ebenso soll dann international getestet werden.

Das Tübinger Unternehmen CureVac arbeitet an mRNA-Impfstoffen. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt. Für ihren Impfstoff haben die Curevac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für das Spike-Protein des Coronavirus SARS-CoV-2 versehen. Die menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere Abwehrzellen dagegen.

Für die Uniklinik Tübingen sei es ein Heimspiel, sagte Kremsner. In Phase II der Studie – voraussichtlich im Spätsommer – soll die Gruppe der Probanden um ältere Menschen erweitert werden. Auch Kinder sollen den Impfstoffkandidaten irgendwann bekommen. Zwei Monate habe die Vorbereitung der Studie gedauert, rund 30 Mitarbeiter seien beteiligt.

Die Genehmigung für die Studie hatte das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) am Mittwoch erteilt. Das Wirtschaftsministerium hatte Anfang der Woche bekanntgegeben, sich mit 300 Millionen Euro an CureVac zu beteiligen und rund 23 Prozent der Anteile zu übernehmen, um sich gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland abzusichern.

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