EMA startet Prüfung von passiver Covid-Immunisierung |
Daniela Hüttemann |
14.10.2021 15:30 Uhr |
Die Antikörper Tixagevimab und Cilgavimab wurden ursprünglich aus Corona-Genesenen gewonnen, aber so modifiziert, dass sie langsamer im Körper abgebaut werden und so länger passiv vor Covid-19 schützen sollen (Symbolbild). / Foto: Adobe Stock/Kateryna_Kon
Erst am Montag hatte Astra-Zeneca neue Daten zu seinem Präparat mitgeteilt – diese scheinen den Ausschlag gegeben zu haben, dass das Rolling-Review-Verfahren starten konnte. Ähnlich wie die bereits eingesetzten Antikörper-Cocktails soll auch Evusheld Corona-Infizierte mit hohem Risiko vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützen, wenn es innerhalb weniger Tage nach Symptombeginn gegeben wird.
Während die bislang verfügbaren Antikörper infundiert werden müssen, werden Tixagevimab und Cilgavimab einmalig intramuskulär gespritzt – was die Applikation und damit Umsetzbarkeit im ambulanten Setting deutlich vereinfacht. Auch Roche hat bereits eine solche intramuskuläre Spritze in der Pipeline. Ein weiterer Vorteil des Astra-Zeneca-Präparats soll jedoch eine längere Schutzwirkung sein. So sind die Antikörper dahingehend modifiziert, dass ihre Halbwertzeit dreimal länger als bei konventionellen Antikörpern ist. Astra-Zeneca hofft, dass die einmalige Applikation bis zu zwölf Monate vor einer Covid-19-Erkrankung schützen kann. Ein minimierter Fc-Anteil soll darüber hinaus weniger reaktogen wirken.
In der TACKLE-Studie reduzierte Evusheld die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Covid-19-Verlauf oder gar Tod bei Hochrisikopatienten um 50 Prozent. Die EMA beginnt nun jedoch erst einmal mit der Begutachtung der Daten aus Tier- und anderen Laborversuchen. Eine genauere Angabe, wann es zur Zulassung kommen könnte, machte die Behörde nicht. In den USA hatte Astra-Zeneca am 5. Oktober einen Antrag für eine Notfallzulassung gestellt.
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