Biontech-Lieferung wird auf 8 Millionen Dosen aufgestockt |
Kommende Woche soll es doch nochmal mehr Impfdosen von Biontech/Pfizer geben. Der Impfstoff Spikevax von Moderna ist zudem ausreichend vorhanden. / Foto: Imago Images/Beautiful Sports
Derzeit werden täglich rund eine Million Covid-19-Impfungen deutschlandweit verabreicht. Am gestrigen Dienstag (7. Dezember) waren es laut aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts genau 972.783 Impfungen, davon machen allerdings Auffrischimpfungen den größten Anteil mit rund 833.000 verimpften Dosen aus.
Vor allem durch die Booster-Impfungen, aber weil auch wieder stärker Erst- und Zweitimpfungen erfolgen, ist der Bedarf an Covid-19-Impfstoff wieder sehr hoch. Für kommende Woche durften Ärzte allerdings erneut wieder nur maximal 5 Vials (30 Dosen) des Impfstoffs Comirnaty® von Biontech/Pfizer pro Arzt oder Ärztin bestellen.
Um die Biontech-Dosen zu erhöhen, hatte der Bund für die kommende Woche (Kalenderwoche 50) bereits Bestellungen aus dem dritten Quartal 2022 vorgezogen, so dass 5 Millionen Dosen in die Praxen und Impfzentren gelangen sollten. Jetzt hat der Bund noch eine weitere Quelle angezapft. Laut Informationen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) hatte das Ministerium mit anderen EU-Ländern verhandelt, die ihre Biontech-Dosen derzeit nicht alle benötigen. Somit erhält der Bund diese Woche nochmal zusätzlich 3 Millionen Dosen Comirnaty. Diese sollen in dieser und zu Beginn der kommenden Woche an die Bundesländer geliefert und damit für die öffentlichen Impfzentren und Impfkampagnen zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollen in der kommenden Woche »wieder deutlich mehr Impfdosen von Biontech über den Großhandel an die impfenden Stellen, insbesondere an die Arztpraxen, geliefert« werden, heißt es in der BMG-Information, die der PZ vorliegt. Insgesamt stehen für die Impfkampagne in der kommenden Woche (KW 50) damit 8 Millionen Biontech-Dosen zur Verfügung.
Der noch geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte dazu am Freitag vor der Bundespressekonferenz erklärt, dass die Praxis, innerhalb der EU Impfstoffe auszugleichen, ganz normal sei. In den vergangenen Monaten habe auch Deutschland teilweise auf Lieferungen zugunsten anderer Länder verzichtet, als der Impfstoff hierzulande nicht dringend gebraucht wurde. Er versicherte weiter, dass das Vorziehen der Impfstoffe von Lieferungen im nächsten Jahr nicht die Liefermengen für das erste Quartal 2022 betreffen würden. Insgesamt habe sich die EU für die Jahre 2022/2023 zwei Milliarden Covid-19-Impfdosen gesichert, so Spahn.
Zudem liefert der Bund kommende Woche rund 10,6 Millionen Booster-Dosen Spikevax® von Moderna aus. Der Impfstoff von Janssen kann nach Bedarf bestellt und geliefert werden. Es bleibt außerdem dabei, dass ab dem 13. Dezember auch erstmals die Auslieferung der Kinderimpfstoffe geplant ist. Dafür sind rund 2,4 Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech in reduzierter Dosis vorgesehen. Die Europäische Arzneimittelagentur hat für diesen Impfstoff bereits eine Zulassung empfohlen. Der Impfstoff ist zudem mittlerweile von der Europäischen Kommission zugelassen worden.
In der darauffolgenden Woche (KW 51) werden die Praxen und Impfzentren laut aktuellen BMG-Informationen lediglich 2,5 Millionen Biontech-Dosen erhalten, in der letzten Dezemberwoche (KW 52) soll die Menge auf 0,9 Millionen Dosen Comirnaty sinken. Allerdings hat sich in den vergangenen Wochen gezeigt, dass diese Mengen auch kurzfristig aufgestockt werden können, etwa durch frühere Lieferungen oder Ausgleich mit anderen EU-Ländern.
Und: Die geplanten Moderna-Dosen für Auffrischimpfungen bleiben weiterhin auf einem hohen Niveau. Hierzu wird es in KW 51 und 52 laut BMG-Informationen jeweils 8 Millionen Booster-Dosen für die Impfkampagne geben. Gerade bei Moderna ist zudem noch viel Impfstoff auf Lager. So zeigt eine BMG-Übersicht über gelieferte Impfstoffe zum Stand 7. Dezember, dass von den im November und Dezember gelieferten 20 Millionen Moderna-Booster-Dosen bislang erst rund 2,6 Millionen Dosen verimpft worden sind.
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