Pharmazeutische Zeitung online
Dialogbasierte Plattform

Apostart-Gewinner »Frag die Apotheke« setzt auf Beratung

Frag nicht Google, sondern »frag die Apotheke« – mit diesem Motto hat es die gleichnamige digitale Vertriebsplattform zum diesjährigen Gewinner des Start-up-Pitches Apostart gebracht. Das Kölner Unternehmen setzte sich bei der Expopharm gegen vier weitere Finalisten durch.
PZ
15.09.2022  13:04 Uhr

»Jede 20. Suchanfrage im Internet hat einen Gesundheitsbezug, jeder Zweite sucht dort nach konkreten Infos zu Gesundheit«, erklärte Steffen Kuhnert, seines Zeichens Apotheker sowie Geschäftsführer von »FDA – Frag die Apotheke«, gestern auf der Bühne des InspirationLab. Gegen Ende des ersten Expopharm-Tags in München war es am frühen Abend so weit: Der seit Juli laufende Pitch für junge Unternehmen aus der Gesundheitsbranche, Apostart, gipfelte im Finale mit fünf Unternehmen, die es durch mehrere Vorrunden bis in den diesjährigen Endspurt geschafft hatten. »Frag die Apotheke« fand bei Jury und Publikum, die zu gleichen Teilen abstimmen durften, den größten Anklang. Punkten konnte FDA durch sein Konzept, das den Fokus auf die ureigene Kompetenz der Apothekerschaft legt: die individuelle Beratung.

Tatsache sei nämlich, so Kuhnert bei der Präsentation, dass Apotheken als Antwortgeber in der digitalen Welt bislang kaum eine Rolle spielten. Viele Ratsuchende würden sich über ihre Gesundheit oftmals per Suchmaschine informieren und blieben dabei irritiert zurück, so der Apotheker. »Genau da greift FDA ein: Wir bringen die Menschen zurück zu 100 Prozent Beratung.«

Das Angebot  in Form einer webbasierten Applikation soll Kunden und Patientinnen ermöglichen, in Beratungskontakt mit Apotheken zu treten. Dazu arbeitet FDA mit 98 Apothekerinnen und Apothekern zusammen. Über Messengerdienste könnten Kunden passende Experten – Apothekerinnen und Apotheker, PTA, Kosmetikerinnen – zu Gesundheitsthemen befragen. »Die Antwort kommt binnen 20 Minuten, wir arbeiten aber daran, noch schneller zu werden«, so Kuhnert. Auch Produktempfehlung und -abgabe sowie Rezeptübermittlung sollen demnach über FDA möglich sein. Die Software sei integrierbar in alle Apothekensysteme, betonte Kuhnert.

Insgesamt fünf Start-ups im Finale

Gemeinsam mit dem letztendlichen Gewinner wetteiferten gestern Abend vier weitere Start-ups um den Sieg und somit um ein Preisgeld von 5000 Euro sowie die Option, sich bei der Expopharm im kommenden Jahr in Düsseldorf kostenlos zu präsentieren. Per Wild Card vorab ins Finale eingezogen war das Start-up Copeia, das das Erstattungsverfahren für medizinisches Cannabis mit einem Tool unterstützen will. Das Unternehmen landete gestern auf dem zweiten Platz.

Platz drei ging an Aporevision, ein Web-Tool, mit dem Apothekeninhaber kurzfristig eine Eigenrevision online durchführen können. Auf Platz vier landete die Kommunikationslösung Famedly, Platz fünf gab es für »Heat it«, einen ans Smartphone anzuschließenden Mini-Erhitzer, mit dem Juckreiz und Schmerzen nach Insektenstichen schnell gelindert werden sollen. Die Bewerber hatten je drei Minuten Zeit, sich zu präsentieren, anschließend gab es Rückfragen aus der vierköpfigen Jury. Bei der finalen Abstimmung stimmten Jury und Publikum zu je 50 Prozent über das Siegerunternehmen ab.

Mehr von Avoxa