ABDA stellt Infomaterial bereit |
Apotheker sollten jeden Patienten darauf hinweisen: Nicht in die Hand husten oder niesen, sondern in ein Taschentuch oder die Armbeuge. / Foto: Fotolia/Brenda Carson
Die Verunsicherung in Deutschland angesichts der Covid-19-Epidemie im eigenen Land scheint riesig. Daher hat die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände nun ein zweiseitiges Informationsblatt herausgegeben, das Apotheken ausdrucken und ihren Kunden mitgeben können. Es beantwortet die wichtigsten Fragen, die viele Menschen derzeit haben: Wie wird das neue Coronavirus übertragen? Welche Symptome können auftreten? Wie kann ich eine Ansteckung vermeiden? Und – derzeit besonders beliebt: Ist ein Mundschutz sinnvoll?
In dem Infoblatt heißt es dazu: »Es gibt keine ausreichenden Belege dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung einer gesunden Person verringert. Nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation kann das Tragen einer Maske ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen. Im Zweifel werden zentrale Hygienemaßnahmen vernachlässigt. Wenn eine an einer Atemwegsinfektion erkrankte Person in die Öffentlichkeit gehen muss, kann das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sinnvoll sein, um das Risiko einer Ansteckung anderer Personen durch Tröpfcheninfektion zu verringern.
Für Mund-Nasen-Schutz und FFP-Masken gibt es derzeit allerdings Lieferengpässe. Ein Großteil der Produktion für den europäischen Markt erfolgt in China. Nicht zuletzt aufgrund des dortigen Bedarfs ist daher davon auszugehen, dass auf absehbare Zeit nur eingeschränkte oder gar keine Lieferungen erfolgen.«
Außerdem liefert der Handzettel Hinweise, wie Betroffene sich bei Verdacht auf eine Covid-19-Infektion verhalten sollten, nämlich das zuständige Gesundheitsamt oder den Arzt anrufen. Auch sind die wichtigsten offiziellen Quellen für weitere Informationen zu SARS-CoV-2 genannt: Die Websiten des Robert-Koch-Instituts, des Bundesgesundheitsministeriums, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, des Auswärtigen Amts sowie der Weltgesundheitsorganisation.
Das Merkblatt für die Apotheken selbst enthält ebenfalls diese Informationen sowie darüber hinaus den Hinweis, dass Desinfektionsmittel mit dem Wirkungsbereich »begrenzt viruzid«, »begrenzt viruzid plus« oder »viruzid« zu verwenden sind. Mehr über die geeigneten Desinfektionsmittel lesen Sie hier.
Derzeit werden konkrete Arbeitshilfen für die Apotheken mit Bilck auf die aktuelle Situation mit Hochdruck überarbeitet, hieß es auf Nachfrage der Pharmazeutischen Zeitung. In Kürze soll entsprechendes Material im Apotheker-internen Bereich unter www.abda.de zu finden sein. Auch ein FAQ sei ein Planung.
Zuletzt hatten die Bundesapothekerkammer und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BWG) vor genau einem Jahr einen aktualisierten Ratgeber zum Risikomanagement in Apotheken bei einer Influenza-Pandemie herausgegeben. Der Weltapothekerverband FIP hatte vor Kurzem eine Leitlinie zur Rolle der Apotheker bei Covid-19-Epidemie herausgegeben.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.