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Gesundheit von Kindern: Soziale Herkunft hat großen Einfluss

Das soziale Milieu wirkt sich gravierend auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus. Das geht aus einer neuen Broschüre des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Insgesamt haben demnach rund elf Prozent der Kinder und Jugendlichen mit einem niedrigen Sozialstatus einen nur mittelmäßigen oder schlechten allgemeinen Gesundheitszustand. Bei Gleichaltrigen aus der Mittelschicht sind es sechs Prozent. Bei wohlhabenden und gut gebildeten Familien liegt die Quote bei drei Prozent. Bei Kindern aus sozial schwachen Familien sei Bewegungsmangel, Übergewicht und Rauchen stärker verbreitet als beim Nachwuchs in der Mittel- und Oberschicht, berichtete Thomas Lampert vom RKI vor dem Start des Kongresses «Armut und Gesundheit» (4. bis 6. März) in Berlin.

 

Auch das Risiko für psychische Auffälligkeiten wie Angststörungen, Depressionen oder Hyperaktivität liege höher, wenn Kinder in Familien mit einem niedrigen Sozialstatus aufwüchsen. Die Zahlen für die neue Auswertung stammen aus der RKI-Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (Kiggs), an der zwischen 2009 und 2012 mehr als 12.000 Mädchen und Jungen bis 17 Jahre teilnahmen. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen hätten die gesundheitlichen Folgen sozialer Ungleichheit damit nicht abgenommen, ergänzte Lampert. Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen in Deutschland wachse aber gesund auf, betonte er.

 

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04.03.2015 l dpa

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