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Aceclofenac: Thrombose-Risiko beachten

Die Einnahme des nicht steroidalen Antirheumatikums (NSAR) Aceclofenac (Beofenac®) ist mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thrombosen verbunden. Wie Hersteller Almirall in einem Rote-Hand-Brief mitteilt, werden Fach- und Gebrauchsinformation jetzt entsprechend geändert. Dort sind ab sofort folgende Kontraindikationen aufgelistet: ischämischer Herzinfarkt, periphere Gefäßkrankheit, zerebrovaskuläre Krankheit und kongestive Herzinsuffizienz (NYHA-Klassen II bis IV). Bei Patienten mit folgenden Vorerkrankungen soll die Behandlung nur nach sorgfältiger Risikoabwägung eingeleitet werden: Herzinsuffizienz NYHA I, zerebrovaskuläre Blutungen in der Vorgeschichte und signifikante kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes oder Rauchen.

 

Hintergrund der Änderungen ist ein Risikobewertungsverfahren von Diclofenac, das die Europäische Arzneimittelagentur EMA kürzlich vornahm. Es ergab, dass Diclofenac ein ebenso hohes Risiko kardiovaskulärer Nebenwirkungen haben kann wie selektive COX2-Hemmer. Aceclofenac ist ein Derivat des Diclofenacs und wird in vivo zu Diclofenac verstoffwechselt. Dieser Umstand und die Tatsache, dass neuere epidemiologische Studien ein erhöhtes Risiko für nicht tödliche Herzinfarkte unter Aceclofenac-Einnahme ergaben, führten zu den jetzt erfolgten Einschränkungen. Generell soll die Behandlung mit Aceclofenac in der niedrigsten wirksamen Dosis und über den kürzest möglichen Zeitraum erfolgen. (am)

 

10.10.2014 l PZ

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