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Magersucht gefährdet Gesundheit von Sportlern

Sport ist gesund, kann sich aber auch negativ auf die Gesundheit und das Hormonsystem auswirken. Sportler-Magersucht ist ein Beispiel dafür. In einer Pressemitteilung macht die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie darauf aufmerksam. «Gerade bei Sportarten, in denen es vorteilhaft ist, ein niedriges Körpergewicht zu haben, ist das Risiko für Essstörungen deutlich erhöht», sagt Privatdozentin Dr. Birgit Friedmann-Bette, Medizinerin am Universitätsklinikum Heidelberg. Sportlerinnen und Sportler, die beim Geräteturnen, bei Gymnastik, Tanz oder Skispringen besonders gut abschneiden wollen, laufen mitunter Gefahr, sich durch eine vermeintlich gewinnbringende Hungerkur in eine gefährliche Magersucht hineinzumanövrieren. Für den Körper hat die mangelnde Kalorienzufuhr schwerwiegende Folgen: «Bei einer Anorexia athletica kommt es im Hypothalamus zu Störungen der hormonellen Regulation», so Friedmann-Bette. Eine Folge hiervon seien bei Sportlerinnen massiv erniedrigte Östrogenspiegel, die Zyklusstörungen bis hin zu einem Ausbleiben der Menstruationsblutung verursachten. Zudem käme es häufig zu einer Abnahme der Knochendichte, die Knochenbrüche ohne erkennbare Ursache, sogenannte Stressfrakturen, zur Folge haben können. Neuere Forschungen wiesen auf ein weiteres Symptom hin: eine beeinträchtigte Gefäßfunktion. (ss)

 

23.02.2012 l PZ

Foto: Fotolia/Kzenon (Symbolbild)